Grundwerteforum am 06. April 2014 – Werte ohne Normen

Freimaurerlogen sind Stätten, in denen Menschen zusammen kommen, die sich ethischen Grundwerten verpflichten und für diese eintreten. Hier treffen sich Menschen, die durch fortgesetztes, beständiges Lernen ihre Persönlichkeit weiter entwickeln wollen. Persönlichkeitsentwicklung aus freimaurerischer Sicht bedeutet, sich in Selbsterkenntnis und in den Idealen der ToleranzMenschenliebe und Brüderlichkeit zu üben.

Der Wertekanon der Freimaurer wird von diesen Grundwerten eingerahmt.

Werte ganz allgemein verändern Ihre Inhalte im Laufe der Zeit, so dass ständige Reflexionen auf die vertrauten Inhalts -Deutungen sinnvoll erscheinen.

Der Gastredner des freimaurerischen Grundwerteforums, zu der die Loge sapere aude eingeladen hat, Herr Georg Harald Zawadzky-Krasnopolsky, sprach über „Werte ohne Normen“.

Das Wort Norm stammt aus dem Lateinischen von „norma“, was ursprünglich Winkelmaß hieß, heute auch mit Maßstab, Richtschnur oder Regel übersetzt wird.

Werte sind Kulturgut, damit unterliegen sie aber immer auch dem Zeitgeist und verändern sich. Z. B. unterscheidet sich unser Freiheitsbegriff heute deutlich von dem des 19. Jhdts. Gleichzeitig verstehen wir in Europa „Freiheit“ anders als Menschen aus anderen Kulturkreisen.

Werte sind Maßstäbe menschlichen Miteinanders. Sie unterliegen Gesetzen und Regeln, auf die sich Menschen geeinigt haben. Eine möglichst vorurteilsfreie Auseinandersetzung mit den Ansichten anderer schützt vor Engstirnigkeit und Einseitigkeit und führt zu Werten, die Allgemeingültigkeit erlangen können – ganz im Sinne Kants und seines Kategorischen Imperativs.

Dies wurde den Teilnehmer/innen anhand mehrerer interaktiver Sequenzen verdeutlicht.

Literaturempfehlung:

Georg Harald Zawdzky-Krasnopolsky: Leadership ohne Vorurteile –Beobachten statt Behaupten-, Gerling Akademie Verlag, München 2002