Gästeabend am 14. September 2018 – In einem Welthaus gemeinsam Leben. Eine Idee von Dr. Martin Luther King Jr.

Die Kernaussage kam aus einer Predigt am 13.09.164 in Ost-Berlin: „Wir haben nur dieses eine Welthaus und werden alle darin leben. Wir müssen uns einrichten ohne Hass, Armut, Rassismus und Militarismus.“ Das Projekt „HOUSE OF ONE BERLIN“ unweit der St. Marienkirche hat sich seine Vision vom einen großen Welthaus zu Eigen gemacht. 2019 soll auf dem Petriplatz das Haus für Alle, für alle Menschen angefangen werden, beherbergend die 3 abrahamitischen Religionen, das Judentum, den Islam und das Christentum.

Im Kapitel “Das Haus der Welt” seines  Buches von 1967 ruft King uns, besser alle Menschen auf:

  1. überwindet die Schranken von Rasse, Klasse, Nation und Religion, und nehmt die Vision einer Welt als ein Haus an;
  2. rottet zu Hause und auf der ganzen Welt das dreifache Übel von Rassismus, Armut und Militarismus aus;
  3. weist den exzessiven Materialismus in seine Schranken, und geht über von einer materiell orientierten, zu einer menschenorientierten Gesellschaft; und
  4. leistet Widerstand gegenüber sozialer Ungerechtigkeit, und löst Konflikte im Geist der Liebe, die sich in der Philosophie und den Methoden der Gewaltlosigkeit ausdrückt.

Er (King) tritt für einen Marshallplan ein, um die globale Armut auszurotten, gegen Hungerlöhne, und ein garantiertes Minimaleinkommen für jede (nicht nur) amerikanische Familie.  Er drängt die Vereinten Nationen, in internationalen Konflikten Versuche mit der Anwendung von gewaltfreien direkten Aktionen zu machen.

Der letzte Absatz weist warnend auf die “große Dringlichkeit” hin, und mahnt, dass dies die letzte Chance sein könnte, zwischen Chaos und Gemeinschaft zu wählen.

Wenn man dies so sagt, dann steckt da viel Freimaurerisches drin. Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Toleranz, Friedlichkeit hin zu einem wahren Humanismus.

Und wenn man nun die Idee und die Eckpunkte so sieht, so muss man konstatieren, dass wir ja nun schon über 50 Jahre nach der Zeit des Ideengebers sind, obwohl wir wissen, dass dies wohl der einzige Weg in eine friedvolle Zukunft ist.

Projekte wie das „House Of One“ in Berlin oder der Engel der Kulturen aus Burscheid, welches in diesem Jahr in Bernburg/Saale, Salzwedel und Troisdorf fortgesetzt werden soll, sind entstanden, obwohl wir oft Gegenwind spüren und sich einige gegen die Entwicklung zum Frieden stemmen. Deswegen aber nicht nur deswegen, sollten Projekte wie „House of One“ oder „Engel der Kulturen“ immer mehr Beachtung finden.

Für mich als Freimaurer wandelt sich allerdings die Bestimmung immer mehr vom: „Tue Gutes und rede nicht drüber.“ Zum: „Bewähre Dich als Freimaurer. Zeige Dich und trete der Not, dem Elend und der Ungerechtigkeit entgegen und sorge dafür, dass es auch andere bereit sind zu tun.

Dieser zusammenfassenden Aussage konnten viele der Diskutanten beipflichten.