Gerd Scobel: Weisheit – Über das was uns fehlt, Köln, 2011
Gert Scobel zeigt in seinem kenntnisreichen Buch, dass uns heute kaum etwas so sehr fehlt wie Weisheit: Im Umgang mit der Welt, mit anderen und uns selbst. Denn in unserer immer komplexer werdenden Umwelt, die uns mit Widersprüchen ebenso konfrontiert wie mit immer mehr Faktenwissen, brauchen wir Orientierung. Doch die fehlt. Und Weisheit stellt sich auch im Alter nicht von selbst ein. Gert Scobel belegt fundiert, dass man sie erlernen kann und sollte. Dabei speist sich die Gelassenheit, von der der Autor spricht, nicht aus esoterischen Höhenflügen, die oft mit einer unsanften Bauchlandung enden. Vielmehr ist sie inspiriert von den Lehren des Buddhismus, die Scobel überraschend mit der westlichen Geistesgeschichte versöhnt. Er verfolgt die Weisheit bis zu ihren Ursprüngen, ins Mittelalter und in den fernen Osten. Das Buch bringt uns aber auch die neusten Erkenntnisse zur Weisheit aus Psychologie, Neurowissenschaften, Biologie, Glücksforschung und Komplexitätsforschung nahe. Entstanden ist die faszinierende und anschaulich erzählte Geschichte einer Geisteshaltung, die sich nicht nur unterhaltsam und spannend liest, sondern auch mit großem persönlichem Gewinn. Denn Weisheit ist die Grundvoraussetzung für ein sinnvolles und geglücktes Leben.