Eine allgemein gültige und verbindliche Definition für Glück gibt es nicht. Glück kann nur die Schöpfung jedes einzelnen Menschen für sich selbst sein (Ludwig Marcuse: Philosophie des Glücks. Zwischen Hiob und Freud, Zürich/Wien 1962, S. 2; vgl. auch die Märchen: „Hans im Glück“ der Gebrüder Jacob und Wilhelm Grimm sowie „Die Galoschen des Glücks“ von Hans Christian Andersen).
Der Vortragende verdeutlichte Philosophie und Lebenspraxis anhand vollkommen unterschiedlicher Persönlichkeiten (Hiob, Aristoteles, Epikur, Kohelet, Seneca, Augustinus, Spinoza, Robert Owen, und Tolstoi).
Außerdem vermittelte er den Zuhörern einen Eindruck von der musikalischen Wirkung auf den Gefühlszustand Glück beim Menschen durch zwei ausgewählte Stücke aus dem Bereich der Oper (Orpheus und Euridyke von Christoph Willibald Gluck „Reigen (glück)seliger Geister“ und Fidelio von Ludwig van Beethoven „O Gott, welch ein Augenblick“, 2. Akt, Schlußszene).
In der anschließenden Diskussion standen folgende Fragen im Mittelpunkt: Können ganze Völker glücklich sein? Warum hält es das konstitutionelle Königreich Bhutan für notwendig, das Streben nach Glück in seine Verfassung aufzunehmen? Was unterscheidet Glück von Zufriedenheit?
Literatur:
– Aristoteles, Die Nikomachische Ethik. Übersetzt von Olof Gigon, neu hrsg. von Rainer Nickel, Düsseldorf/Zürich 2005
– Ludwig Marcuse, Philosophie des Glücks. Zwischen Hiob und Freud, Zürich/Wien 1962
– Wilhelm Schmid, Glück. Alles was Sie darüber wissen müssen, und warum es nicht das Wichtigste im Leben ist, Frankfurt a. M. und Leipzig 2014, 13. Aufl.
– Ders., Unglücklich sein. Eine Ermutigung, Berlin 2013, 3. Aufl.
– Ders., Vom Glück der Freundschaft, Berlin 2014
– Friedrich Schorlemmer, Die Gier und das Glück. Wir zerstören, wonach wir uns sehnen, Freiburg im Breisgau 2014
sapere aude!