Gästeabend am Freitag, dem 20. September 2020 – „Welternährung nachhaltig sichern mit GPS ?“

Wir haben uns in unserer Loge für die kommende Zeit geeinigt dass wir uns an die
Ziele der Vereinten Nationen, welche in der „Agenda 2030“ festgehalten sind, heran
machen wollen, um uns über die anstehenden Dinge der nächsten Zukunft
Gedanken zu machen und andererseits gewappnet zu sein, gute Ziele von
schlechten Zielen unterscheiden zu können.

Das Ziel 2 der Agenda 2030 heißt:
„den Hunger beenden, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreichen
und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern.“
Aus meiner früheren Berufstätigkeit als Verkäufer bei Claas kenne ich den Einsatz
von GPS um präziser schneller und wirtschaftlicher zu landwirtschaftlichen Zielen
und Leistungen zu kommen. Deswegen und nicht nur deswegen möchte ich heute
über die Möglichkeiten des GPS-Einsatzes in der Landwirtschaft reden, diskutieren
und andererseits gemeinsam mit Ihnen feststellen, ob dieses benutzen von GPS in
der Landwirtschaft den Zielen der Vereinten Nationen In Bezug auf die Agenda 2030
dienlich sein kann.

Zu den Grundlagen der Landwirtschaft und dem GPS möchte ich folgende Basis-
Aussagen treffen: Landwirtschaft ist ein Wirtschaftsbereich der Urproduktion,
welches zielgerichtete Herstellung pflanzlicher oder tierischer Erzeugnisse in den
Mittelpunkt der Arbeit stellt. Die landwirtschaftlich genutzte Fläche auf der Erde wird
heute mit circa 10% der Erdoberfläche angegeben. Somit wird etwa ein Drittel der
Landfläche der Erde landwirtschaftlich genutzt.
Man unterscheidet Flächen die geeignet sind Feldwirtschaft zu treiben; also
Pflanzenproduktion beziehungsweise Pflanzen-Ertrags-Produktion und bei
schlechteren oder ungeeigneteren Böden die Viehwirtschaft. Also die regulärer auf
Verzehr ausgerichtete Herstellung von tierischen Produkten. Landwirtschaft wird
heute immer mehr betrieben von wenigen Wirtschaftsorganisationen
/Firmen/Unternehmen.
Das heißt die absolute Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe
weltweit sinkt, die Flächengröße der landwirtschaftlichen Betriebe steigt.
Das „Global Positioning System GPS, in Deutsch globales
Positionsbestimmungssystem gibt es in Europa offiziell für private Nutzung seit circa
1985. Es ist ein amerikanisches System. Am Anfang verfügbar für westlich orientierte
betriebliche Anwendungen. Der offizielle Inhaber des Systems ist das

Verteidigungsministerium der USA. Betrieben wird es von einer Firma Mit Namen
NAVSTAR.
Es handelt sich um ein Satellitensystem welches in zirka 22.000 km Höhe 24
Satelliten (der Firma Rockwell), die in 6 Umlaufbahnen arbeiten. Diese Satelliten
sorgen für eine Möglichkeit auf der Erde den geographischen Standpunkt durch
mitgeführte Empfänger zu errechnen. Am Anfang sorgte der Betreiber für künstlich
hergestellte Ungenauigkeiten, weil man vermeiden wollte, dass Konkurrenten die
Nutzung von solchen Systemen für Verteidigungszwecke übernehmen wollen.
Deswegen hatte man üble Befürchtungen die private Nutzung völlig frei zu geben.
Ein ähnliches System wie das die Amerikaner im Einsatz hatten wurde auch in den
Warschauer-Pakt-Staaten geschaffen. In einer Verzögerung von schätzungsweise 3
– 4 Jahren entwickelte sich dort ein identisches System mit Namen GLONASS.
Prinzipiell sind solche GPS Systeme dazu geschaffen eine Georeferenz also einen
Punkt oder ein Vieleck auf der Erde zu bestimmen und auch durch erneute
Messungen wiederzufinden.
Dies mit einer Genauigkeit von unter 10 Zentimetern.

Diese Ziele sind heute kein Problem mehr und deswegen auch für die
landwirtschaftliche Nutzung von großer Bedeutung. Diese Bedeutung wird deutlich
durch den Einsatz in der sogenannten „präzisen Landwirtschaft“ (Precision farming,
precision agriculture, präzise Agrarwirtschaft) und durch die Steuerung
beziehungsweise Automatische-Steuerung beim Einsatz von Maschinen und
Fahrzeugen. Erntemaschinen, Bearbeitungsmaschinen,
Düngemittelausbringungsmaschinen sorgen für die notwendige Verfügbarkeit von
den notwendigen Stoffen für die Pflanzen (außer Wasser).

Die mittlerweile erreichten Ziele in Europa durch große landwirtschaftliche
Felder/Schläge wird nun auch in den landwirtschaftlichen Entwicklungsländern
angestrebt. Das heißt Je größer die Feldwirtschaft angelegt ist, desto preiswerter
lässt sich ein landwirtschaftliches Produkt herstellen. Dies ist sowohl für den Tier-,
wie auch für den Pflanzen-Bereich von Bedeutung. In Europa ist durch den Einsatz
der sogenannten Gewannewirtschaft, also der Zusammenfügung von vorher
isolierten, gegenüber anderen begrenzten Feldern oder anderen landwirtschaftlichen
Einrichtungen eine Kostenersparnis von bis zu 50% und eine Ertragssteigerung von
bis zu 15% erreicht worden. Wenn dies auch für Entwicklungsländer gelten kann, so
ist sowohl einer nachhaltigen Entwicklung der Landwirtschaft wie auch der
Viehwirtschaft Tür und Tor geöffnet.

Und damit auch die Möglichkeit gegeben, den Zuwachs an Bevölkerung auch zu
ernähren, beziehungsweise ernähren zu können. Durch das optimieren der für
bestimmte Fruchtarten geeigneten Bodenformationen und Bodenwerte kann sowohl
eine Ertragssteigerung wie ein vernünftiger Ernteeinsatz In Zukunft ermöglicht
werden so ist eventuell durch die bessere Nutzung von Flächen mit schlechten

Böden durch die Viehwirtschaft eine ein einer einerseits bessere Ernährung des
Viehs, wie andererseits eine bessere Bodennutzung beziehungsweise
landwirtschaftliche Nutzung der Flächen mit Nachhaltigkeit Verwirklicht. Durch den
Einsatz von präziser Landwirtschaft werden nicht nur nachhaltige
Produktivitätssteigerung erreicht sondern auch Abfall vermieden so ist durch die
Ausbringung von Stickstoff durch Düngung eine bessere pflanzliche Nutzung möglich
und eine Optimierung der Abfallmengen denkbar.

Studien der Welternährungsorganisation aus dem Jahr 2009 haben ermittelt das weniger als 10%
der eingesetzten Sprühmittel (Herbizide und Fungizide) kranke Pflanzen oder
Schädlinge betrafen. Das entspricht einem Abfallvolumen von circa 90% welches
also ein Einsparungspotential von 150-200€ pro Hektar ergibt. Projiziert man All
diese Erkenntnisse auf die Entwicklungsländer, dürften erheblich größere Erfolge
realisiert werden können, da dort die Landwirtschaft von Neueigentümern
beziehungsweise ungeschulten landwirtschaftlichen Kräften vorgenommen wird und
damit in der Zukunft ein erhebliches Einsparungspotential vorhanden ist. Die
Produktivität Der Landwirtschaft ist in Zukunft für die Weltbevölkerung nicht die Frage
sondern die Einsatzfähigkeit von Technik und intelligenten System wie GPS
entscheidend für die Produktivität und die Nachhaltigkeit. Der Ansatz mit mehr
Menschen/Arbeitern zu produzieren, weil sie ja da sind, ist falsch. Die erwünschte
Leistung kann nur mit Technologie und Intelligenz erbracht werden.