Gästeabend am Freitag, dem 20. Oktober 2023 – „Freimaurerei war immer“

Liebe Gäste, liebe Brüder, das Thema meines Vortrages lautet: “Freimaurerei war immer”
Wir schreiben das Jahr 32.156 vor Christi Geburt. Das wussten die
damaligen Brüder jedoch noch nicht, dass sie vor Christi Geburt leben. In
2 Monaten beginnt nach Erfahrung der Menschen der Winter. Die Sonne
geht gerade unter. Die Herbstsonne hat einen warmen Tag bereitet.
Dadurch ist es auch in der Wohnhöhle noch warm.
Im hinteren Teil der Höhle sind die Wände mit mystischen Zeichen bemalt.
Sie werden den jungen Brüdern durch mündliche Weitergabe erklärt. Da
wir heute Gäste mit in diese Zeit genommen haben, können wir die uralten
Weisheiten natürlich nicht vor ihnen ausbreiten. Ich bitte um
entsprechendes Verständnis.

Kurz nach Sonnenuntergang versammeln sich die Mitglieder der Loge
„Zum weißen Mammut“. Die Menschen im Vorraum der Höhle haben sich
vor der Höhle verteilt, um die Brüder nicht durch ihre Gespräche zu
stören. Einer bleibt jedoch beim Feuer, um es nicht ausgehen zu lassen.
Tief in der Höhle befindet sich nur der Meister vom Stuhl. Er hat mit einem
Ast aus der Vorhöhle die Flamme in den hinteren Teil gebracht und sitzt
nun an drei kleinen Feuern, die um ihn herum aufgehäuft sind, damit er
immer wieder nachlegen kann.
Auch an den drei Feuern in der Mitte wird später jeweils ein Bruder sitzen
und Feuerholz nachlegen.

Mit einem Steinhammer klopft der MvSt auf einen Stein. Daraufhin
erscheint der Zeremonienmeister mit seinem Zeremonienstab aus
Mammutelfenbein. Es hat lange gedauert, bis ein Bruder aus dem
Stoßzahn einen annähernd geraden Stab erzeugt hat, was mit dem
Steinwerkzeug nicht einfach war.
Der MvSt bitten den Zeremonienmeister, die Beamten in den Tempel zu
geleiten.
Nachdem die Beamte eingetreten sind, bespricht der MvSt kurz das
weitere Vorgehen. Danach lässt er die anderen Brüder durch den
Zeremonienmeister einführen. Nachdem alle Brüder anwesend sind lässt
der MvSt die drei Feuer in der Mitte der Höhle erleuchten. Ein warmes
Licht erfüllt den Raum. Durch die Form der Höhle zieht der entstehende
Rauch ab. Darauf hatten die Brüder bei der Suche nach ihrer Unterkunft
geachtet.
Das Abzeichen des ersten Aufsehers ist ein Speer, das des Zweiten ein
Bogen. Das Amtszeichen des MvSt war ein Umhang aus Mammutfell.
Da es zu dieser Zeit noch keine festen Häuser gab, waren auch die heute
bekannten Werkzeuge nicht bekannt. Es wurden daher Geräte des
täglichen Lebens gemäß ihrer Bedeutung für die Menschen ausgewählt.
Das Ritual wurde nur mündlich weitergegeben, daher konnte es jeder
Bruder auswendig.

Die Zeichnung befasste sich mit dem nahenden Winter und der Angst,
dass die Höhle sie nicht genug schützen könnte. Der vortragende Bruder
hatte Angst um seine Familie und suchte nach Wegen, eine Katastrophe
für sich, die Menschen vor der Höhle und seine Brüder zu vermeiden.
Mitten im Vortrag ertönte ein Lauter Schrei. Die Brüder begaben sich in
den vorderen Teil der Höhle und versuchten zu ergründen, was passiert
ist.
Es stellte sich heraus, dass ein von der Jagd zurückkehrender
Mitbewohner ein Raubtier gesehen hatte, dass ihm bis zur Höhle gefolgt
war. Es hatte aber scheinbar vor dem Feuer vor der Höhle Angst
bekommen und Reißaus genommen. Daher der Schrei, weil das Raubtier
erst noch auf die Höhle zubewegt hatte.
Nachdem die Aufregung vorbei war, kehren die Brüder zu ihrer
Tempelarbeit zurück.
Sie setzen das Ritual fort.
Besuchende Brüder aus den umliegenden Höhlen waren bereits heute
Morgen losgegangen, um bei der Tempelarbeit dabei sein zu können. Sie
überbrachten die Grüße der Loge und überreichte der Loge Blumen, die
sie auf ihrem Weg gefunden hatten.
Bei der Gabensammlung gaben die Brüder reichlich Fleisch und andere
nützliche Gegenstände, die den notleidenden und alten Höhlenbewohnern
nach der Arbeit übergeben werde.

Danach werden die drei Feuer in der Mitte der Höhle gelöscht und die
Brüder verlassen diesen Teil der Höhle. Der Meister vom Stuhl verharrt
noch einige Augenblicke in der Höhle. Dann folgt auch er den Brüdern.
Beim anschließenden Brudermahl wurde frisches Mammutfleisch über
dem Feuer erwärmt. An diesem nahmen auch die anderen
Höhlenbewohner teil.
Spät in der Nach endete der Logenabend. Es wurde noch interessant
diskutiert. Die besuchenden Brüder gingen jedoch erst am nächsten
Morgen zurück.
Vielleicht sah so ein Logenabend in der Steinzeit aus. Vielleicht aber auch
nicht.
Wann die Freimaurerei wirklich begann, lässt sich kaum wirklich
feststellen. Die Schrift entstand erst später, jedoch haben oft Brände alles
vernichtet, was Menschen aufgebaut haben.
Auch von den ersten modernen Logen sind nur Rechnungen der Lokale,
in denen sie sich getroffen haben, erhalten geblieben.
Vielleicht kommt daher das Auswendiglernen in den angelsächsischen
Logen. Man wollte verhindern, dass die Rituale durch ein Feuer vernichtet
werden.
Vielleicht sind ja einige unserer Ideale bereits in der Steinzeit entstanden.
Gemeinschaftssinn und Hilfsbereitschaft für Alte und Kranke könnte schon
in dieser Zeit existiert haben.

Nur weil es keine schriftliche Zeugnisse aus der Steinzeit gibt, bedeutet
dies nicht, dass unsere Ideale nicht doch schon bekannt waren.
Denn Vieles wurde uns erst später bewusst, aber nicht alles war neu. Es
war immer schon da, nur hatte man keinen Namen dafür, man hat es
einfach gemacht.
Sich Gedanken zu der Aussage „Freimaurerei war immer“ von Lessing zu
machen, hat bei mir Überlegungen erzeugt, die zu diesem Vortrag führten.
Wir wissen viel zu wenig aus der Geschichte der Menschen und vieles hat
die Zeit nicht überdauert. So würde vielleicht kein Archäologe einen Speer
und einen Bogen als Ritualgegenstand einstufen, wenn er die
Freimaurerei nicht kennt, und wir aber auch nicht sagen können, was
damals die Ritualgegenstände waren. Auch Schädel in einer Höhle
könnten so ein Zeichen eines gewissen Grades sein.

Liebe Gäste, liebe Brüder, ich frage Euch: Haben sie oder ihr schon mal
darüber nachgedacht, ob hinter dem Satz „Freimaurerei war immer“ doch
mehr stecken können, als wir den Menschen in der Steinzeit zutrauen?

Liebe Gäste, geliebte Brüder, mein Vortrag ist beendet. Ich hoffe, es wird eine Diskussion, die uns
nicht in die Steinzeit zurückfallen lässt.