Gästeabend am 17. März 2017 – Pegasus – Kunst kann man nicht kaufen – Parallelen zwischen Kunst und Freimaurerei.

Der Vortrag stellte die Schaffung von Kunstwerken in den Mittelpunkt. Dieser Prozess ist die wahre Kunst des Künstlers, da seine Ideen und Fähigkeiten das Kunstwerk, auch Artefakt genannt, erschaffen. Geprägt wurde diese Sichtweise der Entstehung von Kunst in den letzten Jahrzehnten. Sie will dadurch auf keinste Weise die Werke alter Meister degradieren. Deren Werke, die oft Auftragsarbeiten für Privatsammlungen und öffentliche Gebäude darstellten, beruhen auch auf einem Schaffungsprozess des jeweiligen Künstlers, obwohl diese Künstler in der jeweiligen Zeit als Handwerker angesehen wurden.

Interessant in der neuen Sichtweise von Kunst ist auch der Prozess der Erkenntnis, die jeder Betrachter erbringen muß, wenn er ein solches Artefakt ansieht. Es kann ihm somit neue Ideen und Erkenntnisse liefern, wenn er es will.

Da nach heutiger Sicht jedoch der Prozess der Erschaffung im Vordergrund steht, folgt daraus, dass man dies nicht kaufen kann, sondern nur das entstandene Artefakt.

Die Gleichsetzung dieses Prozesses mit dem Leben des Freimaurers brachte eine interessante Diskussion hervor. Dabei wurden jedoch auch Grenzen der Vergleichbarkeit erkannt, die in der nach der Erstellung stattfindenden Betrachtung und Interpretation liegt. Ein Freimaurer verändert sich während seines ganzen Lebens. Die Vollkommenheit der Königlichen Kunst erreicht ein Freimaurer auch nicht mit seinem Lebensende. In welche Entwicklung wir nach dem Tode eintreten und ob diese zur Vervollkommnung führt, bleibt für den irdischen Lebensweg ungewiß. Freimaurerisches Bemühen ist deshalb bewußt auf das Diesseits ausgerichtet.

sapere aude!